Techniker auf der Flucht

16 Flüchtlinge – 13 Syrer und drei Somali – verbrachten einen Nachmittag in der Bildungsinstitution Puch-Urstein.

Wie ist das Schulsystem in Österreich aufgebaut? Wie kommt man zu einem Berufsabschluss? Welche Voraussetzungen für den Zugang zum Arbeitsmarkt gibt es? Antworten auf diese Fragen gab es für 16 Flüchtlinge bei einem Informationsnachmittag in Salzburg.

Alhassan Kotaiba war in seiner Heimat Syrien Systemtechniker. Jetzt steht der Asylbewerber in einem Labor in der Fachhochschule Salzburg und berichtet seinen Landsleuten aufgeregt, um welches technisches Equipment es sich handelt und was man alles damit machen kann.

16 Flüchtlinge – 13 Syrer und drei Somali – waren der Einladung von der Sparte Industrie der Wirtschaftskammer Industriellenvereinigung Salzburg, und der Fachhochschule gefolgt und verbrachten einen Nachmittag lang in der Bildungsinstitution in Puch-Urstein. Die Information zu diesem Workshop hatte die Caritas in den Flüchtlingsquartieren verbreitet.

Im Focus standen vor allem technische Berufe und Studien. Einige der 16 Flüchtlinge haben bereits ein solches Studium abgeschlossen, andere wiederum die Hochschule abgebrochen, wieder andere haben einen technischen Beruf erlernt.

Auch wenn sie erst kurz im Land waren, konnten sich alle Flüchtlinge in deutscher Sprache vorstellen und erklären, was sie beruflich gemacht haben. „Es gab welche, die erst ein Monat in Österreich sind. Wir haben ganz an der Basis angefangen und das Schulwesen in Österreich erklärt und welche formalen Abschlüsse man braucht, um einen Beruf ausüben zu können“, schildert Christina Amann-Winter von der IV-Salzburg.

Für die Übersetzung sorgte der Syrer Mohammad Basel Safrahaji, der bereits seit einem Jahr bei einem Verein der Stadt Salzburg angestellt ist.

Die Flüchtlinge lernen zwar bereits am Vormittag in ihren Quartieren Deutsch, erkundigten sich aber nach Möglichkeiten, weitere Sprachkurse zu besuchen. Das Interesse an technischen Berufen brachten sie gemeinsam mit. Englischlehrer Tareq Alaas hat bereits in Syrien im Fach Informatik unterrichtet und will später in die IT-Branche, ein anderer Flüchtling wiederum will als Radiotechnologie-Assistent arbeiten.

Die Workshop-Veranstalter zeigten sich jedenfalls positiv überrascht: „Diese 16 Flüchtlinge waren hochmotiviert. Wir haben Ausbildungsmöglichkeiten aufgezeigt. Sie wissen, dass sie so schnell wie möglich Deutsch lernen müssen, um eine Ausbildung machen zu können. Sie waren außerdem froh, dass sie für einen Tag aus dem Quartier rausgekommen sind und Fragen stellen können.“

Der rasche Spracherwerb ist auch eine Kernforderung der Wirtschaftskammer und der Industriellenvereinigung für die Integration der Flüchtlinge. Jeder Flüchtling soll bereits im ersten Monat seiner Ankunft Deutsch lernen. Zusätzlich sollen eine Qualifizierungsoffensive, ein schnellerer Zugang zum Arbeitsmarkt und Einstiegsjobs für weniger Qualifizierte die Integration der Flüchtlinge in Österreich vorantreiben.



Kontaktinformation

Mag. Monika Santner

WKS
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T. 0662 8888 310

E. msantner@wks.at




Mag. Christina Amann-Winter

IV Salzburg
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T. 0662 872266-74

E. c.amann@iv-net.at




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