Industrietag 2017

„Industrietag“ der WKS bei der Robert Bosch AG in Hallein: 100 Gäste aus Industrie, Bildung und Politik – Industrie im Aufschwung, aber in Sorge um ausreichend IT-Fachkräfte

Salzburgs Industrie tritt für eine Offensive in der IKT-Ausbildung ein und fordert eine zusätzliche HTL im Pongau. Dies betonte der Obmann der Sparte Industrie, IV-Präsident Dr. Peter Unterkofler, vor zahlreichen Managern und Industriellen beim Industrietag der WKS bei der Firma Robert Bosch AG in Hallein.

Über hundert Manager und Eigentümer von Salzburger Industriebetrieben, Experten aus der IKT-Szene, aus dem Bildungsbereich und aus der Politik sind heute zum „Industrietag 2017“ der Sparte Industrie der WKS in die Robert Bosch AG nach Hallein gekommen. Das Programm war hochkarätig: Nicht nur sprach Landeshauptmann Dr. Wilfried Haslauer über die nächsten wirtschaftspolitischen Projekte des Landes, die Sparte Industrie hatte auch Univ.-Prof. Dr. Markus Hengstschläger zum Vortrag geladen: Der bekannte Genetiker hob die Notwendigkeit von Individualität und Talente-Förderung als Voraussetzung für Innovationen hervor.

Der Schauplatz der Tagung war programmatisch gewählt: Die Robert Bosch AG in Hallein ist einer der weltweit führenden Anbieter von Diesel-Einspritzsystemen für Off-Highway-Anwendungen – und ein Vorzeige-Hightech-Betrieb im Bundesland Salzburg. Salzburgs Industrie sei daher alles andere als Durchschnitt, wie Peter Unterkofler in seiner Begrüßung ausführte: Die Industrie des Bundeslandes produziert jährlich Güter im Wert von 5,6 Mrd. € und liegt damit, was die Produktivität pro Beschäftigten betrifft, an zweiter Stelle in Österreich. Ebenso bestreitet die Industrie fast die Hälfte der Exporte der Salzburger Wirtschaft. Gleichzeitig gibt es wieder Pluswerte bei Aufträgen, Investitionen und Forschung und Entwicklung.

Mit Fachkräften die Digitalisierung bewältigen: Fünf-Punkte-Paket präsentiert

Dennoch war das Ringen der Industriebetriebe um Fachkräfte insbesondere im IT-Bereich eines der prägenden Themen des Industrietages. „Hier orten wir die größten Sorgen der Industrie und der Wirtschaft generell“, sagte Spartenobmann IV-Präsident Peter Unterkofler. „Wir brauchen dringend Techniker, Ingenieure, Software-Leute – ohne diese werden wir die digitale Transformation, in der auch die Industrie steckt, nicht bewältigen“, meinte Unterkofler.

Er stellte beim Industrietag die Grundzüge einer Strategie vor, welche die Sparte Industrie und die WKS auf Ersuchen von Landeshauptmann Haslauer erarbeitet haben. Das Vorschlagspaket, das in enger Abstimmung mit IV, Land Salzburg und dem Landesschulrat von Salzburg erstellt wurde, sieht fünf Ansatzpunkte vor, wie man mittelfristig der wachsenden Lücke an Technikern begegnen könnte:

  • Das von den Gemeinden hervorragend angenommene Programm der „Spürnasenecken“ in den Kindergärten soll stark ausgebaut werden – hier geht es um ein erstes Kennenlernen von Naturwissenschaften durch kindgerechte Experimente. Bis 2018 soll es mindestens 50 derartige Entdeckerzonen in den Kindergärten geben (derzeit 27).
  • Salzburg sollte Gas geben bei der Etablierung von MINT-Volksschulen und Neuen Mittelschulen mit MINT-Schwerpunkt (MINT: Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften und Technik). 2020 soll es mindestens 15 MINT-Volksschulen und zehn Neue MINT-Mittelschulen im Bundesland Salzburg geben. Ein MINT-Gütesiegel wird besonders initiative Schulen auszeichnen, die Wirtschaft wird diese Maßnahme fördern.
  • Ein wichtiger Vorschlag ist die Etablierung einer Informatik-HTL im Pongau. Der Bedarf an Informatikern ist laut aller einschlägigen Prognosen enorm. Nach Klärung aller Fragen könnte der Schulstart im Herbst 2018 erfolgen.
  • Dazu kommt ein Ausbau der Technikausbildung im WIFI und dem Technischen AusbildungsZentrum Mitterberghütten (TAZ), samt Erschließung neuer Zielgruppen für technische Lehrberufe (etwa Maturanten).
  • Und nicht zuletzt wird die FH Salzburg zusätzliche IKT-Schwerpunkte setzen, durch neue Studiengänge wie „Wirtschaftsinformatik“, neue Forschungsschwerpunkte (Energieinformatik, Innovationslabore für KMU) und Ausbildungslehrgänge (Beispiel „Digital Expert“).

„Die Frage der IT-Fachkräfte ist ein Dreh- und Angelpunkt für die zukünftige Positionierung des Wirtschaftsstandortes Salzburg“, betonte Peter Unterkofler. Klar ist für ihn in diesem Zusammenhang, dass eine Roboter- oder Digitalisierungssteuer oder andere Formen von Wertschöpfungsabgaben kontraproduktiv sind. Ebenso forderte Unterkofler die baldige Umsetzung flexiblerer Arbeitszeiten, planbare Bedingungen für Infrastrukturinvestitionen, einen Abbau der Überregulierung und weitere spürbare Senkungen der Lohnnebenkosten. „Das würde den nun endlich spürbaren Aufschwung in der Industrie deutlich unterstützen“, machte Spartenobmann Unterkofler klar.



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Kontaktinformation

Mag. Monika Santner

WK Salzburg
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